Wesen der europäischen Völker


Auszug aus dem Artikel: Die Beseitigung des Volkes – im „Namen des Volkes“ aus Fassadenkratzer 25. Juli 2025. (sehr lesenswert, bereichernd und erhellend)

„Wer sich mit der Kulturgeschichte näher befasst, kommt zu der Erkenntnis, dass die europäischen Völker keine Blutsgemeinschaften, sondern Seelengemeinschaften mit gemeinsamen kulturellen Auffassungen sind. Die Menschen nehmen eine je ganz spezifische seelische Grundhaltung zur Welt ein, neigen zu einer besonderen Art des gedanklichen, künstlerischen und religiösen Strebens. In der Sprache, in Wortbildung und Wortgebrauch, in Grammatik und Syntax, in Redewendungen und bildhaften Ausdrücken offenbart sich am unmittelbarsten die seelische Konfiguration einer Volksgemeinschaft, die sich in Dichtung und Literatur, aber auch in Malerei, Musik, sowie in Wissenschaft, Recht und religiösem Leben ihren Ausdruck verschafft.

Die Kultur steigt nicht aus einer blutsgebundenen Veranlagung auf, sondern bildet sich unabhängig davon aus rein seelischen Kräften. In sie können also auch Menschen aus anderen Völkern hineinwachsen, was ja in der Vergangenheit auch immer wieder in z.T. großem Maße geschehen ist, wenn man z.B. nur an die französischen Hugenotten denkt. Der Anschein einer Abstammungs-Gemeinschaft entsteht dadurch, dass die gemeinsame Kultur natürlich in der Hauptsache an die eigenen Nachkommen weitergegeben wird. Damit bleibt sie aber eine seelische Gemeinschaft; das Gemeinschaft-stiftende steigt nach wie vor nicht aus dem Blut auf.“

„Der Übergang von der Blutsgemeinschaft des Stammes zur Seelengemeinschaft des Volkes bedeutete, impulsiert durch die individuelle Denkentwicklung der griechisch-römischen Kultur und das Christentum, eine wachsende Selbständigkeit des Einzelmenschen gegenüber der Gemeinschaft. Er erlebt sich zwar als Angehöriger eines Volkes, insofern er eingetaucht ist in die gemeinsame Seelenwelt, ist aber nicht von ihr zwingend abhängig. Ihm stehen in ihr bestimmte seelische Veranlagungen zur Verfügung, die er naiv ausleben, aber auch bewusst ergreifen, in ihrer Einseitigkeit erkennen und im Erfassen anderer Volkskulturen ergänzen, bereichern und vervollkommnen kann. Die Volksgemeinschaft steht nicht über dem einzelnen Menschen, sondern sie bietet ihm den kulturellen Boden, auf dem er sich als Individuum in einer bestimmten Richtung entwickeln kann.7

Aber man muss ja noch tiefer fragen: Woher kommt es eigentlich, dass die Menschen eines Volkes in einer besonderen Weise seelisch konfiguriert sind, dass wir von typisch italienisch, typisch britisch oder typisch deutsch sprechen? Dieses Besondere wird ja nicht zwischen den Menschen abgesprochen und herbeigeführt. Es gibt keine Vereinbarung, dass sich jetzt alle so verhalten wollen, weder irgendwann in der Vergangenheit noch später. Erst recht nicht entspringt die Sprache mit ihrem weisheits- und kunstvollen Aufbau irgendeiner bewussten menschlichen Konstruktion. Der Mensch wächst unbewusst in sie hinein, bewegt sich in ihr und wird von ihr ergriffen und gebildet. Er bildet sie zwar etwas weiter, aber aus den Impulsen der seelischen Konfiguration des Volkscharakters, die ihm ganz unbewusst bleiben. Das lässt nur den vernünftigen Schluss zu, dass Sprache und einheitlicher Duktus einer Volkskultur auf den Einfluss von über dem Menschen stehenden übersinnlichen Wesen zurückgehen müssen.

Johann Gottfried Herder bildete bereits Ende des 18. Jahrhunderts den Begriff des Volksgeistes als einer übermenschlichen Wesenheit, die jedem Volk als inspirierendes Wesen zugehöre. Rudolf Steiner hat dies aus seinen geistigen Forschungen konkretisiert und dahin differenziert, dass es sich um zwei zusammenwirkende Wesen handele, einen Sprachgeist und einen Volksgeist, die in der christlichen Engelhierarchie, wie sie auf den Paulus-Schüler Dionysius Areopagita zurückgeht, jeweils dem geistigen Range der Erzengel angehörten. Es sind gewaltige Wesen, die mit ihrer Seele ein ganzes Volk umfassen und die unterbewussten Seelenregionen und Lebensorganisationen der Menschen durchdringen und sie im Sinne einer bestimmten Sprache bzw. eines besonderen Volkscharakters und Volkstemperamentes inspirieren.
Im deutschen Volk hat in der Vergangenheit immer stark das Gefühl gelebt, in einem engen Zusammenhang mit dem Erzengel Michael zu stehen, woraus ja auch die Redensart vom „deutschen Michel“ entstanden ist.

Die Ereignisse in der irdischen Welt sind ohne Einbeziehung der realen übersinnlichen Welt nicht zu verstehen. Diese zu ignorieren, muss zu blinden Zerstörungen führen.
Die Würde des Menschen als einer sich selbst bestimmenden freien Individualität ist gerade Ergebnis der europäischen Volksentwicklung und ihrer Kulturen, auch der deutschen.9 Das deutsche Volk auf ein beliebiges Staatsvolk – mit wachsenden Teilen von Individualitäts-feindlichen Abstammungs- und Religionsgemeinschaften – zu reduzieren, ist gerade gegen die Entwicklung der freien Individualität gerichtet.“

Den ganzen Artikel können Sie hier einsehen:https://fassadenkratzer.de/2025/07/25/die-beseitigung-des-volkes-im-namen-des-volkes/